Im Juni 2006 war "Ein appetitliches Nummernprogramm auf dem 4.Ökoligisch-Ethnischen Puppentheaterfestival in Abakan. (IV International Ethno-Ecological puppet festival "Tchir Tchayan")

Es war nicht ganz einfach dieses Interview zu geben, es lief teilweise über mehrere Übersetzer und einiges habe ich so gar nicht genau gesagt. Passt schon!
Hier eine Übersetzung des Artikls aus einer russischen Tageszeitung "Chance"
(Den Text hat meine Dolmetscherin Larissa übersetzt, ich habe ihn einfach einmal so gelassen um ein wenig von der Stimmung dieses fernen Landes mitschwingen zu lassen...)


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"Matthias Jungermann macht Kasting auf dem Lebensmittelmarkt in Abakan".

Am 4. Juli, der 2. Tag des Festivals "Tchir Tchayan" spielte sich auf der großzügigenen Bühne des Zentrum der Kultur und Kunst (Kulturhaus) ein appetitliches Programm ab.
Gast aus Deutschland Matthias Jungermann hat Bibelgeschichten mit... einfachem Obst und Gemüse erzählt.
Nämlich sie spielten in der Vorstellung von Matthias alle Hauptrollen. Nicht umsonst heißt sein Theater "Radieschenfieber" (folgt Übersetzung von "Radieschenfieber"). Was trieb den 28-jährigen Deutschen sein Land im Höhepunkt des Fußball-WM zu verlassen und nach Sibirienzu fliegen - der Juornalist der Zeitung "Chance" hat für Sie erfahren.


Matthias, warum bist du Puppenschauspieler geworden? Auf deiner Internetseite steht, dass du nach dem Schulabschluss Tonmeister werden wolltest. Hat es mit dieser Karriere nicht geklappt?
Ja, ich wollte Tonmeister werden, weil ich mich für Musik interessierte. Aber, als ich zu lernen anfangen sollte, hat es sich erwiesen, dass ich Musikgrammatik können sollte. Zwei Semester lang. Dafür muss ich die Noten kennen. Ich kann Klavier spielen, aber ohne Noten, nur mit meinem Gehör. Wann habe ich erkann, dass ich kein Tonmeister werden kann, ich wuste nicht einige Zeit, was ich weiter machen sollte. Und nur 1 Jahr später nash dem Schulabschluss kamm ich auf die Idee Puppentheater zu machen. Ich kann nicht sagen,dass es plötzlich war. Schlisslich habe ich meine erste Puppe mit 13 Jahren gemacht.


Dann was war es?
Handschuhpuppe. Wissen Sie - anziehen auf dem Hand und diese Puppe kann "sprechen" mit Fingerhilfe. In Deutschland gibt es eine Fernsehesendung mit solchen Puppen. Ich habe immer gedacht, dass es toll ist: so lustig und schnell haben die Puppen auf dem Bildschirm geplaudert, dass hat mich immer verzaubert. Und dann habe ich meine erste Puppe gebastelt.


Ich weiß, dass du in Stuttgart die Staatliche Hochschule für Kultur und Theaterkunst vor 3 Jahren absolviert hast. Areitest du zu viel? Und immer allein?
Heuzutage habe ich 3 Theaterstücke auf meinem Repertoire. Meistens spiele ich allein, aber manchmal arbeite ich mit meinen Kollegen zusammen.


Heute war bei dir voller Korb mit Obst und Gemüse als Schauspieler. In der Geschichte "Der verlorenen Sohn" der Pappa ist Wassermelone, die Söhne sind zwei Bananen, und als der verlorenen Sohn zurück nach Hause kamm, war eine Gurke geschlachtet. Auf dem Stadtmarkt hast du keineProbleme mit der Schauspielerauswahl getroffen?
Ein bisschen. Ich lade meistens auf Rolle des Vaters ein Ananas ein. Aber gestern habe ich noch Ananas im Laden getroffen, und heute - nicht. Dank dieses Stückes hatte ich die Gelegenheit viele Märkte in verschiedenen Ländern zu besuchen.


Wie entstand der Name "Radieschenfieber" für dein Theater? Aus der Liebe zum Radieschen?
Ganz einfach. Die Menschen merken sehr gut solcher komischen, lustigen Name. Bei dieser Gelegenheit, das Radieschen nimmt keine Rolle in meiner Vorstellung teil.


Stimmt es, dass du ein mal statt der Militärdienst die Zivildienst ausgewählt hast? Ist das wegen deiner Religion?
Ja, ich bin gläubiger Mensch. Aber Alternativdienst habe ich vor der Militärdienst bevorgezugt, weil ich etwas Nützliches für die Geselschaft machen wollte. Einige Leute haben der Ansicht, dass Dienst ohne Waffen in den Hände sinnlos ist. Ich bin einverstanden, dass der Staat die Soldaten braucht, die ihn fähig verteidiegen können, aber ich bin der Meinung: die Schwachen und die Kranken zu helfen und etwas Nützliches zu machen ist nicht weniger wert. Es ist für mich persönlich eine wertvolle Erfahrung gewesen. Ich finde, es ist viel besser als auf dem Platz zu marschieren, mit der Pistolen zu rasseln und Dinge zu machen, die niemand braucht. Deutschland lebt doch im keiner Kriegerwartung.


Unterstutzt jemand dein Projekt? Gelingt es dir für das Leben mit Kunst zu verdienen, oder du muss etwas dazu machen, dass vor Hunger nicht zu sterben?
Ich arbeite nicht als Kellner und habe keine Nebenerdienst. Alles was ich tue - das ist mein Theater. Ehrlich gesagt, führe ich noch mittlerweile ein Bescheidenes Leben und ich kann es mir leisten: ich habe ja noch keine frau und keine Kinder und nicht ein mal Auto. Ich miete eine Wohnung zusammen mit 3 meinen Freunden.


Aber in der Zukunft? Ich weiß es nicht. Mal schauen. Wieleicht, wird meine Ehefrau auch mit mir spielen. Und wahrscheinlich wird sie selbst für das Leben verdienen.


Wie bist du nach Abakan gekommen?
Larissa (Dolmetscher) hat vor 2 Jahren in Abakan als Regie-Assistent gearbeitet und zur Zeit lebt sie in Deutschland. Sie hat mir über Festival erzählt. Ausserdem erfuhr ich über dieses Festival von meinen Lehrer Michael Vogel, der war im 2004 an "Tchir Tchayan" mit seiner Vorstellung "Hamletfantasy" gewesen. Zur rechten Zeit, das ist mein erster Besuch in Russland.


Wahrscheinlich, hast du der Schnee und die Bären sehen erwartest?
Den Schnee - kaum. Aber es hat mich gewundert, dass die Hitze bis 40 Grad steigt. Ich dachte - nicht höher als 20 Grad. Überhaupt, war ich noch nie in Russland gewesen, aber ich war in Polen.


Na, du sagst! Polen ist ja Europa!
Ja, aber dieses Land ist auch ex-Sovietunions Block. Und als ich nach Russland gekommen bin, kamm mir Vieles bekannt vor: die Straßenplanung, die gleichen 5-Stöckigewohnblock...


Zur Zeit in Deutschland geht Fußball-WM. Bedauerst du, dass du das Interessanteste verpasst?
Natürlich, ich bedauere! Ich bin überhaupt nicht besonderes Fußballfan, aber wenn WM praktisch bei dir zu Hause geht, ist es unmöglich nicht dabei zu sein. Aber dafür bin ich an "Tchir Tchayan" gekommen!



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Von Vorstellungsort

Matthias Jungermann kommt vom Norden Deutschlands (er ist in Rendsburg geboren, Schleswig-Holstein), aber lebt jetzt in Süddeutschland in Stuttgart. Matthias ist 28 Jahre alt, aber er hat schon genug Erfahrung,dass mit der Hilfe eines einfachen,zerknitterten Bettlakens den Zuschauer erzählen eine gewöhnliche und gleichzeitig sehr vertrauliche Geschichte. Matthias entfaltet vertraulich vorm Saal altes Stoffstück:

-Das ist das Leben. Es ist meines. Hier...
(er zeigt eine Spur von Hundpfote)
es ist mich ein Hund gebissen. Schwarzer. Am Arm habe ich is heute eine Narbe. Aber nicht nur am Arm. Noch heute, wenn ich einen schwarzen Hund sehe, zuerstdenke ich nach, ob ich zu ihm gehen soll. Mit weißen Hunden - kein Problem.

-Und hier, sehen sie? Das ist hier - ich habe meinem Vater gesagt,dass ich ihn nicht mag. Ich habe so gesagt: "Ich liebe dich nicht! Ich möchte lieber andere Eltern haben!" Und es verwundete sehr meinen Vater. Und ich habe geweint. Ich war damals 12 Jahre alt.

-Und das ist ein riesiger Loch in der Mitte. Nicht so riesiger, um die Wahrheit zu sagen. Ich bin in diesen Loch nur mit einem Fuß hingefallen, deshalb ich darauskommen konnte: der zweite Fuß war ja draußen. Ich habe ganzen Tag im Zimmer gesessen, ich konnte nichts machen, dachte, dass ich keine Freunde habe. Aber von andere Leute habe ich gehört, dass die noch größere Löcher haben. Und wenn sie sich herum drehen, dann sehen sie nur Wände und Leere herum.

Außerdem Locher, Fleken und Ausschnitten, die mit Sicherheitsnadel zugemacht (das ist beschlossenes Problem), gibt es am Lebensbettlaken noch eine "schmutzige Ecke".
-Jeder hat,- sagt Matthias, -aber niemand mag mit ihr prahlen. Das ist Geheimnis. Wenn mann jemanden fragt:
"Hast du eine schmutzige Ecke?" -Wer? Ich?!! Ne-ein!!!

Das Bettlaken flattert umher, sich verwandelnd im Kind oder in der Armverband, oder im Obertuch. Der Saal, in gleicher Zeit kindisch geworden, beobachtet ganze gewöhnliche Sachen, die in den Matthias Hände zauberhaft werden.

Die Lebensgeschichte hat Matthias als Nachtish den Zuschauer gelassen - nach der Bibelgeschichten über verlorenes Schaf, verlorenen Sohn und barherziger Samariter. Übrigens, nicht... Als Nachtisch bietet er den Zuschauer seine Obstschauspieler an.

-Wer willst ein Stück von Vater? - ruft er von der Bühne, mit dem Messer hantieren. Und die Tanten und die Onkel mit Kindlächeln stellen sich für saftige Melonesschntitten in Reihe auf.