Sauberkeit mit Zeitungspapier

(Nichts für zarte Eltern)

Ich kam eines Morgens aus der Haustür, gehe um die Egge in den Hof und was muß ich entdecken?
Ein Scheißhaufen! Wie lekker, daneben zwei, drei benutze Fetzten Zeitungspapier. Ich vorsichtig daran vorbei, zu meinem lieben Fahrrad, schaue nach ob sich da jemand ohne Hose draufgesetzt hat, oder mit dem Zeitungspapier ein wenig meine Felgen poliert... aber, alles clean! ... puh, ich das Rad aufgeschlossen und nur wech!

Zum Glück hatte ich keine Kehrwoche in dieser Woche (Kehrwoche, diese schwäbische Sauberkeitsinstitution), sonst hätte ich das gar noch wegmachen dürfen!
Aber Frau Radloff, meine Nachbarin, hatte das Vergnügen. Ich frage mich wie man soetwas wegmacht? Mit viel Wasser und einem Schrubber den man hinterher wegschmeißt? Mit Gummihandschuhen? Wartet man bis es angetrocknet ist und sich dann ohne Schmiererei ablöst? Nach dieser Scheißaktion war unsere Pforte, die allabendlich um 18 Uhr abgeschlossen wird und am Wochenende ganz, einige Tage komplett abgeschlossen. Schon verständlich.

Nun frage ich mich wieder, als normal zivilisierter Mensch: Warum macht man sowas? Und warum macht man das SO? Hätte der Typ (ich gehe mal davon aus das es ein Mann war, möchte aber Frauen nicht wirklich ausschließen) nicht hinter einen Busch gehen können wie jeder andere? Aber irgendwo in den Hof scheißen? OK, ich will milde walten, wenn man wirklich nichts anders findet was ein wenig ruhiger liegt, ...aber dann kann man doch wenigstens, wenn man schon Zeitungspapier dabei hat um sich genüßlich den Hintern abzuwischen, sich daraus auch eine Unterlage machen und dann darauf..., soviel Zeit sollte doch sein. Aber das Naheliegende liegt oft so fern und wenn der Grips auch noch fehlt!

Erst vor kurzem habe ich wieder einmal etwas kurioses gesehen, vom Fahrrad aus, im Vorbeifahren. Da stand ein Mensch, ob es ein Mann oder eine Frau war konnte ich nicht definieren, stand ein Mensch mit heruntergelassenen Hosen und nur etwas gebeugter Haltung, mir zum Glück nicht den Hintern sondern nur das Haupthaar des gebeugten Kopfes entgegen, und schiß im Stehen, nicht mehr geschützt als nur durch einen zufällig herumstehenden Baum. Das hat schon was heimliches, wenn so die Fahrräder und Autos vorbeifahren, Leute sich empören, zurecht haben sie hier Speise für ihr grantiges Gemüt gefunden.

Ich denke im Mittelalter ist es ähnlich deftig zugegangen, heute sieht das allerdings etwas seltsam aus, aber vielleicht siehts ja nur seltsam aus weil es so wenige machen. Also, wer Lust auf eine ganz neue Erfahrung hat, Extremsport ist out... im Stehen hinter einen Baum machen der totale Adrenalinstoß und zusätzlich gesellschaftskritisch, was will man mehr?